Community-Talk: CSD-Mottosuche geht in die nächste Runde
Die Veranstalter*innen des Christopher Street Day diskutieren am 12.12. ab 15 Uhr mit der Community online über Themenschwerpunkte für 2021
Am 6. Dezember war Deadline. Jetzt sind Vorschläge für die thematische Ausrichtung des CSD im kommenden Jahr da und alle debattieren mit.
München, 8. Dezember 2020 – Die Sache hat dann doch einen Nerv getroffen. Seit dem Aufruf Anfang November haben sich auf allen Kanälen Leute aus der Münchner Community gemeldet. Sie sollten dem CSD mitteilen, was ihnen unter den Nägeln brennt, welche Sorgen und Nöte sie plagen, worüber sie sich auch freuen und wofür die Münchner Community 2021 kämpfen sollte. Die Veranstalter*innen des Münchner Christopher Street Day wollen zum ersten Mal Themenschwerpunkt und später das Motto des CSD mit den Lesben und Schwulen, den bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen (englisch: LGBTI*) der Stadt gemeinsam ermitteln und bestimmen.
Die Themen: Corona, Gewalt, Trans* und Solidarität
Was die Leute beschäftigt? Corona gehört dazu, klar, Hass, Bullying und Gewalt gegen LGBTI* weltweit, speziell die unbefriedigende Lage von trans* Menschen in Deutschland sowie die Verfolgung von LGBTI* in Polen, aber auch die Solidarität der vielen Menschen in der Community untereinander, die durchaus als Vorbilder für die Gesamtgesellschaft taugen. Am 12. Dezember wird das nun alles diskutiert. Ab 15 Uhr können sich Interessierte online in den Community-Talk einwählen und zwar unter diesem Link.
Diverses Podium
In der Live-Schalte diskutieren die Gäste mit bekannten Vertreter*innen der Münchner Community. Das sind:
- Julia Bomsdorf, CSD-Sprecher*in und Queer-Aktivist*in, Person für Öffentlichkeitsarbeit der Lesbenberatungsstelle LeTRa,
- die Aktivistin Eva Apfl,
- die Stadträtin und Regenbogenmutter Marion Lüttig,
- Abuubakari Mtange, Rainbow Refugee, mit seinem Mentor Peter Völkel,
- der Trans*-Aktivist Quentin Rothammer,
- Jörg Koch, Gastronom der Gay-Bar Jenny was a friend of mine, und
- Christopher Knoll, Diplompsychologe im Sub und der Münchner Aids-Hilfe.
Die Moderation übernimmt Anja Huber, die im Sozialreferat der Stadt München die Stelle für Gemeinwesenmediation leitet. Sie hat in der Community bereits das neue Lesbisch-Queere Zentrum in seinem Werdensprozess begleitet und diverse andere Organisationen.
Abstimmung über das finale Motto im Januar
Zu den Themenschwerpunkten, die bei dem Community Talk am 12. Dezember entstehen, erarbeitet der CSD anschließend in einem Workshop mit weiteren Szenevertreter*innen mögliche Mottos, die dazu passen. Vom 18. Januar an stellt der CSD die erarbeiteten Mottos nochmal in einem Online-Voting für alle zur Abstimmung ins Netz. Deadline ist der 31. Januar.
Der Münchner CSD soll im kommenden Jahr am zweiten Juli-Wochenende stattfinden. Ob er in gewohnter Form abgehalten wird, ist allerdings offen. „Das hängt sehr von der Entwicklung der Covid-19-Pandemie ab“, sagt CSD-Geschäftsführer Alexander Kluge.
Hybrider Pride
Er und sein Team gehen deshalb eher davon aus, dass der 2021er Pride als eine Mischform aus analogen und virtuellen Elementen daherkommt. 2020 hatte die Coronaversion des CSD mit einem Live-Stream und den dezentralen Demo-Spots eine große Zahl Besucher*innen vor die Bildschirme und in die Innenstadt gelockt.