CSD-Motto 2021: Jetzt stimmt die Community ab!

Bis 31. Januar können Münchens LGBTI* den Slogan für den CSD wählen

Zur Wahl stehen fünf Vorschläge. Sie spiegeln den Wunsch nach Zusammenhalt

München, 18. Januar 2020 – Was den Menschen der Münchner LGBTI*-Community unter den Nägeln brennt, war schnell klar, als die Veranstalter*innen des CSD am 12. Dezember zur virtuellen Podiumsdiskussion luden. Es ging im „Community-Talk“ um Themen wie den Zusammenhalt in Zeiten von Corona, den gemeinsamen Kampf um Akzeptanz, die Recht von trans* Menschen und People of Colour, den Einsatz für Menschenrechte weltweit.

Daraus entstanden in den Folgewochen Dutzende Mottovorschläge, aus denen das Organisationsteam jetzt fünf zur Wahl stellt. Noch bis 31. Januar können Münchens Lesben, Schwule, Bi, Trans*, Inter* und natürlich alle, die mit ihnen sympathisieren, über den Slogan des Münchner CSD 2021 abstimmen – und zwar auf www.csdmuenchen.de. Jede Stimme zählt. Das sind die Vorschläge:

A –  Proud. Human. Queer.

Lasst uns 2021 zeigen, was uns zusammenbringt: unser Stolz und die schlichte Tatsache, dass wir alle Menschen sind - egal ob lesbisch, schwul, bi, trans* oder inter*. Stehen wir zusammen und tragen wir in die Welt, dass wir proud und queer sind. Wir wollen leben und lieben – mit den gleichen Rechten und Chancen wie alle anderen in der Gesellschaft auch. Queer verbindet uns Lesben, Schwule, Bi, trans* und inter* Menschen – Alte, Junge, alle Generationen. Wir sind stolz auf das, was wir sind und kämpfen gemeinsam. Egal, welches Label dich definiert oder gerade nicht. Gleich, woher du kommst, wer du bist und wie du lebst: Du bist ein wundervoller Mensch.

B – Join our Trans* Mission!

Die Münchner LGBTI*-Community zeigt in diesem Jahr Flagge für die Rechte und Sichtbarkeit von trans* Menschen. Begleitet uns auf unserer (Trans*) Mission gegen Diskriminierung, für mehr gesellschaftliche Akzeptanz und Integration. Zeigt Eure Solidarität, egal ob Lesben, Schwule, Bi, trans* und inter*! München sendet mit diesem Motto ein Zeichen in die Welt, dass alle davon profitieren, wenn jede*r Einzelne von uns selbstbestimmt und frei leben kann.

C – Unite Diversity

In unserem Community-Talk habt ihr uns ein klares Zeichen gegeben! Es ist Zeit, die Community wieder zu vereinen. „Unite Diversity!" steht nach einem schweren Jahr für die Stärke, die wir erreichen können, wenn wir uns zusammenschließen. Lasst uns zeigen, wer wir sind - laut, vielfältig, queer und ganz wir selbst! Gemeinsam können wir ein Zeichen setzen und gegenseitig für unsere Rechte einstehen!

D – It*s time for progress

Leute, wir müssen weiterkommen! This country needs progress. Mit Blick auf unsere Gesellschaft, aber auch auf die globale Situation für LGBTIQ* und People of Color. Mit der Pandemie ist das gesellschaftliche Gefüge durcheinandergeraten, es entsteht ein toxischer Nährboden für Populismus, Antisemitismus, Rassismus, Doppelmoral und Trans*-Feindlichkeit. Im Kampf gegen diese Rückschritte bzw. gegen diesen Stillstand brauchen wir Sichtbarkeit, Inklusion und Zusammenhalt. Dieses Motto ist klar inspiriert von der Progress-Pride-Flagge, die einen Beitrag für Inklusion und Fortschritt leistet. Wir wollen diesen Anspruch aufnehmen, ihn bei uns in München kommunizieren und zelebrieren.

E – Together for a new queERA

Lasst uns gemeinsam eine neue Ära gestalten, die von gegenseitiger Unterstützung aller in der queeren Szene getragen ist. Eine Ära, die Freiraum schafft für queere Lebensentwürfe und selbstbestimmte diverse Identitäten. Die Zusammensetzung der englischen Begriffe "queer" und "era" zu "queERA" soll Aufmerksamkeit erregen und zum Nachdenken über eine neue Zeit inspirieren. Indem wir queere, Gender- und Identitätsthemen verstärkt besetzen, können wir eine Pionierrolle einnehmen, stärken den Zusammenhalt in unserer queeren Community und schlagen den Weg in Richtung einer intensiveren globalen Zusammenarbeit ein.

Die Veranstalter*innen des Münchner Christopher Street Day bestimmen in dieser Saison Themenschwerpunkt und Motto des CSD gemeinsam mit der Community. Zu den Themenfeldern, die bei der Podiumsdiskussion am 12. Dezember entstanden sind, erarbeitete das CSD-Team in einem Workshop Mottos, die dazu passen.

"Wir wollten der Münchner Community im Corona-Jahr eine Plattform bieten, sich auszutauschen und gemeinsam mit uns den CSD zu planen", sagt Thomas Niederbühl, Stadtrat Rosa Liste und politischer Sprecher des CSD. Das sei gelungen. "Die eingereichten Mottovorschläge spiegeln allesamt den Wunsch nach Zusammenhalt in der Gesellschaft, was angesichts der politischen Zerwürfnisse der vergangenen Jahre und der Corona-Pandemie verständlich ist. Diesem Wunsch wollen wir entsprechen."

Hybrider Pride

Der Münchner CSD findet in diesem Jahr vom 3. bis 11. Juli statt. Ob er in gewohnter Form abgehalten wird, ist allerdings offen. Das hängt sehr von der Entwicklung ab. Die Veranstalter*innen gehen eher davon aus, dass der 2021er Pride als eine Mischform aus analogen und virtuellen Elementen daherkommt. Im vergangenen Jahr hatte die Coronaversion des CSD mit einem Live-Stream und den dezentralen Demo-Spots eine große Zahl Besucher*innen vor die Bildschirme und in die Innenstadt gelockt.

Zurück