Jetzt anmelden zum neuen Pride!

Das Programm des alternativen Münchner CSD 2020 steht

München, 28. Mai 2020 – Alles klingt vertraut und doch wird 2020 anders als sonst. Wir erleben eine PrideWeek und ja, sogar so etwas wie ein Straßenfest mit Bühnen-Show – nur rein virtuell. Vom 4. bis 12. Juli bitten der CSD und die Münchner LGBTI*-Community zum kreativen Alternativprogramm. Anmelden dafür kann mensch sich unter csdmuenchen.de/mitmachen.

Das Team hinter dem Christopher Street Day hat sich in den vergangenen Wochen alle Mühe gegeben, den Pride umzuplanen. Und das war gar nicht so einfach, wie Sprecher*in Julia Bomsdorf verrät: "Wir waren erstmal geschockt, als wir den CSD in gewohnter Form absagen mussten." Sämtliche Großveranstaltungen sind bis zum 31. August verboten. Dann aber bildete sich ein Team, um den CSD neu zu erfinden. "Gerade in diesen Zeiten, da uns von Rechts starker Gegenwind ins Haus weht, müssen wir um unsere Sichtbarkeit kämpfen", sagt Bomsdorf.

Exakt 14 politische Forderungen hat der Münchner CSD für dieses Jahr aufgestellt, die unter dem Motto "Gegen Hass. Bunt, gemeinsam, stark!" für Solidarität in der Community werben und zum Handeln aufrufen. Ein, wie sich herausstellte, sehr passender Slogan. Denn wie so viele in Deutschland stehen mit Corona nun auch LGBTI*-Aktivist*innen, -Vereine und kommerzielle Szene unter enormem wirtschaftlichem Druck.

Im Einzelnen sieht der neue CSD jetzt so aus

Die PrideWeek sollen mit ihren Veranstaltungen nach wie vor die Münchner LGBTI*-Organisationen und ihre Mitstreiter*innen gestalten – analog wie digital. Alle Angebote stehen im Onlinekalender auf www.csdmuenchen.de.

Die abgesagte PolitParade findet virtuell im Netz statt. Wer sich dafür anmeldet, kann sich und seine Forderungen vorstellen und ein 30- bis 60-sekündiges Video hochladen, das einmal auf der CSD-Website sowie am 11. Juli, dem CSD-Samstag, während des Live-Streams im neuen lesbisch-queeren Zentrum LeZ gezeigt wird.

Parallel planen die Veranstalter*innen in enger Abstimmung mit den Behörden eine (dezentrale) Demo in der Innenstadt. Das Konzept dafür steht, harrt aber noch der Genehmigung durch das Kreisverwaltungsreferat und die Polizei.

Am Rathaus und am Marienplatz werden außerdem Regenbogenfahnen wehen. Die Trambahnen und Busse der Stadt schmücken sich mit ihnen, ja sogar einzelne Zebrastreifen werden in der PrideWeek in den bunten Farben erstrahlen.

Den Höhepunkt der PrideWeek aber bildet in diesem Jahr das große Live-Streaming aus dem lesbisch-queeren Zentrum LeZ am 11. Juli - als eine Mischung von Straßenfest nebst Bühnen-Show. Einen ganzen Tag lang strahlt das CSD-Team von dort ein Programm ins Netz aus, das mit Grußworten beginnt und abends im Club endet. Dazwischen ist viel Platz für Musik, Talks, Filme, Reden und Diskussionen.

Die große Spendenaktion

Weil wegen Corona aber gleichzeitig viele große Events der PrideWeek in diesem Jahr wegfallen, wie zum Beispiel das RathausClubbing, gehen dem CSD wichtige Einnahmequellen verloren. Der Munich Pride steht finanziell vor großen Schwierigkeiten.

Deshalb haben die Macher*innen eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Start Next geplant, einmal um die Veranstaltungen 2020 stemmen zu können, zum anderen aber Organisation und Infrastruktur des CSD München für die Zukunft zu sichern. Am Mittwoch, 3. Juni, beginnt die Aktion. Jeder Euro hilft!

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