So wird der CSD 2021 in München!

Pandemiebedingt organisieren die Veranstalter*innen wieder ein hybrides Event. Dabei soll wieder mehr draußen stattfinden

Neben PrideWeek, dezentraler Demo-Aktion und Live-Stream wie im vergangenen Jahr will der CSD am Wochenende vom 10./11. Juli auch eine Kulturbühne bespielen und ruft zu einer Radl-Demo auf. Außerdem plant das Pride-Team erneut eine Crowdfunding-Aktion. Video von Frank Zuber

München, 16. April 2021 – Die Veranstalter*innen haben aus dem vergangenen Jahr gelernt: Ein CSD ist trotz Corona möglich. "Mensch muss nur die passenden Formate dafür finden", sagt Geschäftsführer Alexander Kluge. Und da stehen die Gesundheit und die bekannten Schutzmaßnahmen an oberster Stelle. "Wir nehmen das sehr ernst und beobachten die Lage genau."

Für die Woche vom 3. bis 11. Juli heißt das: Die PrideWeek mit ihren Podiumsdiskussionen, Workshops, Führungen, Ausstellungen etc., die dezentrale Demo-Aktion in der Innenstadt (10. Juli) und den Live-Stream (9./10. Juli) soll es auch 2021 wieder geben, weil sich die Formate bewährt haben. Über 45 Organisationen, Vereine, Gruppen und Initiativen der LGBTIQ*-Community demonstrierten im vergangenen Jahr an verschiedenen Stellen in der Stadt für gleiche Rechte und Akzeptanz. Der Live-Stream zum CSD, eine Art Pride-Magazin mit Wortbeiträgen, Musik, einer Drag Show und der virtuellen PolitParade, brachte 2020 durchgehend mehr als 1200 Zuschauer*innen vor den Bildschirmen zusammen. Ein großer Erfolg.

Dieses Jahr will das Team hinter dem CSD aber noch weiter gehen: Am Samstag, 10. Juli, soll es wieder eine Kulturbühne mit Live-Auftritten von Künstler*innen geben. Dafür sprechen die Organisator*innen mit der Aktion "Sommer in der Stadt", einer Initiative Münchner Kulturschaffender, die pandemiegerechte Auftrittsmöglichkeiten für Künstler*innen im öffentlichen Raum schaffen will. Und am Sonntag, 11. Juli, soll es als Abschluss der PrideWeek eine Radl-Demo geben, die sich aus den Außenbezirken Münchens sternförmig ins Stadtzentrum bewegt. Die Planungen dafür laufen.

"Der CSD soll auch in Pandemiezeiten draußen auf der Straße stattfinden", sagt Thomas Niederbühl, politischer Sprecher des CSD München. "Denn nur so können wir sichtbar sein und für unsere Forderungen eintreten." Der Münchner CSD steht 2021 unter dem Motto „Proud.Human.Queer.“. Die Community der Stadt hat sich damit in Krisenzeiten klar dem Zusammenhalt verschrieben und das in ihrer ganzen Vielfalt.

Support your Pride: Crowdfunding und Fotoaktion

Weil der CSD auch im zweiten Corona-Jahr mit knappen Kassen rechnet – die Einnahmequellen Straßenfest und RathausClubbing fallen ja weg -– rufen die Macher*innen wie schon 2020 zu einer Crowdfunding-Aktion auf. Im Mai/Juni können Fans ihren CSD unterstützen. Dafür gibt's als Dankeschön, um nur ein paar Beispiele zu nennen, Zugang zur Kulturbühne, eine neu gestaltete Auflage der beliebten Soli-Bändchen, spezielle Pride-T-Shirts in limitierter Auflage, Regenbogen-Flaggen, CSD-Plakate usw.

Ein Support-Shop mit einem breiten Angebot an Merchandising-Artikeln ist bereits online. "Mit den Crowdfunding-Aktionen und dem Support-Shop wollen wir die diesjährigen Veranstaltungen trotz schwieriger Rahmenbedingungen ermöglichen und die Existenz des CSD auch langfristig sichern", sagt Geschäftsführer Alexander Kluge. Und wer sich engagieren möchte: "Natürlich suchen wir immer Ehrenamtliche, die uns bei der Durchführung des CSD im Sommer zur Seite stehen."

In diesem Sinne plant der CSD eine Fotoaktion für die Wochen vor dem Pride. Anfang Juni kann, wer mag, Teil der Pride-Story 2021 werden. Die Idee: Der Pride nutzt den diesjährigen CSD-Slogan "Proud.Human.Queer.", um die Community in ihrer ganzen Vielfalt abzubilden, Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und Queers. "Proud.Lesbian.Queer" könnte es dann zum Beispiel heißen. Alle Infos unter https://www.csdmuenchen.de/de/prideweek_feiern.html.

Jetzt anmelden!

Anmeldungen für die PrideWeek vom 3. bis 11. Juli sind ab sofort möglich. Auch wer für den Live-Stream am 9./10. Juli ein Video einschicken möchte, kann das bereits tun. Wie im Jahr davor können sich die einzelnen Gruppen, Organisationen, Vereine und Initiativen der LGBTIQ*-Community wieder mit einem einminütigen Film vorstellen. Und natürlich steht auch bereits die dezentrale Demo-Aktion für die Registrierung offen. Alle anderen, wie die Radl-Demo oder die Kulturbühne, folgen. Informationen auf https://www.csdmuenchen.de/de/prideweek_feiern.html.

Seit 40 Jahren demonstrieren Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen in München für gleiche Rechte und Akzeptanz. Bei der größten Veranstaltung der LGBTIQ*-Community im süddeutschen Raum, die getragen wird von der Lesbenberatungstelle LeTRa, dem Schwulen Kommunikations- und Kulturzentrum Sub, der Münchner Aids-Hilfe, der Wähler*inneninitiative Rosa Liste und neuerdings der LGBTIQ*-Jugendorganisation diversity, finden innerhalb einer neuntägigen PrideWeek normalerweise mehr als 60 Veranstaltungen statt. Höhepunkte sind die PolitParade durch die Innenstadt mit 155.000 Teilnehmer- und Zuschauer*innen (2019), das zweitägige Straßenfest rund um den Marienplatz und das Party-Event RathausClubbing. Im Corona-Jahr 2020 demonstrierten über 45 Organisationen, Vereine, Gruppen und Initiativen der LGBTIQ*-Community bei der dezentralen Demoaktion in der Münchner Innenstadt; den Live-Stream verfolgten durchgehend mehr als 1.200 Zuschauer*innen.

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