"Der CSD ermöglicht der Community, wieder zusammenzurücken"

Die Veranstalter*innen des Christopher Street Day lassen erstmals über Themenschwerpunkt und Motto 2021 abstimmen

Kontaktbeschränkungen dank Corona? Mitten in der Pandemie bringt der Münchner CSD in einer großen Mitmach-Aktion die Lesben, Schwulen, Bi-, Trans* und Inter* der Stadt wieder zusammen.

München, 1. November 2020 – Münchens LGBTI*-Community entscheidet erstmals gemeinsam über Themenschwerpunkt und Motto für den CSD 2021. Bislang oblag diese Aufgabe dem Szenestammtisch, an dem sich die Vertreter*innen der LGBTI*-Organisationen treffen, um über die Belange der Lesben, Schwulen, Bi, Trans* und Inter* der Stadt zu sprechen. Jetzt dürfen alle ran.

"Corona macht es allen Menschen schwer, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten“, sagt Thomas Niederbühl, politischer Sprecher des CSD und Stadtrat Rosa Liste. LGBTI*, deren Mitglieder oft auf Schutzräume angewiesen sind, leiden aber besonders darunter."s

Ein neues Gemeinschaftsgefühl

Vielen fehlt der persönliche Kontakt, den Anlaufstellen wie LeTRa, Sub, Diversity, die Trans* Inter* Beratungsstelle etc. derzeit nur eingeschränkt bieten können. "Wir freuen uns deshalb besonders, dass der Münchner CSD jetzt der Community ermöglicht, zusammenzurücken und sich auszutauschen", ergänzt Julia Bomsdorf, Sprecher*in des CSD und der Lesbenberatungsstelle LeTRa.

Und so geht’s:

SCHRITT I Bis zum 6. Dezember können alle aus der Community den CSD-Veranstalter*innen mitteilen, welche Themen sie umtreiben, was sie bewegt, wenn es um LGBTI*, gleiche Rechte und Akzeptanz geht. Und zwar auf: Facebook, Instagram, YouTube, per Telefon-Mailbox (0151-74381075) und per Mail (2021@csdmuenchen.de).

Der CSD sammelt Vorschläge für mögliche Themenschwerpunkte. Die Leitfragen dazu lauten: "Wofür wollt Ihr kämpfen, was gilt es zu verbessern, wo müssen wir handeln?"

SCHRITT II Die Themen, die über die Community reinkommen, stellen wir am 12. Dezember vor und diskutieren sie mit allen Interessierten und Szenevertreter*innen in einer großen Live-Sendung, die ab 15 Uhr online aus dem Münchner Schwulen Zentrum Sub ins Netz übertragen wird. Auch neue Vorschläge sind willkommen. Details dazu folgen.

SCHRITT III Zu den Themenschwerpunkten, die aus der Podiumsdiskussion im Sub entstanden sind, erarbeitet der CSD anschließend in einem Workshop mit Szenevertreter*innen mögliche Mottos, die dazu passen.

SCHRITT IV Vom 18.  Januar an stellt der CSD die erarbeiteten Mottos nochmal in einem Online-Voting für alle zur Abstimmung ins Netz. Deadline ist der 31. Januar. Details folgen.

Der Münchner CSD soll im kommenden Jahr auf jeden Fall wie geplant am zweiten Juli-Wochenende stattfinden. Ob er in gewohnter Form abgehalten wird, ist allerdings offen. "Das hängt sehr von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab", sagt CSD-Geschäftsführer Alexander Kluge.

Hybrider Pride

Er und sein Team gehen deshalb eher davon aus, dass der 2021er Pride als eine Mischform aus analogen und virtuellen Elementen daherkommt.  2020 hatte die Coronaversion des CSD mit einem Live-Stream und den dezentralen Demo-Spots eine große Zahl Besucher*innen vor die Bildschirme und in die Innenstadt gelockt.

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