PrideWeeks 14.-29. Juni '25

Interview mit Dominik Krause

04/2024 > Von Bernd Müller

Bernd Müller spricht im April 2024 mit dem Zweiten Bürgermeister der Stadt München Dominik Krause für den PrideGuide'24.

CSD München: Welche Reaktionen gab es darauf, dass ein offen schwuler Mann den Posten des 2. Bürgermeisters besetzt?
Dominik: Es ist zum Glück keine so große Sache mehr, wie es das vor 20 Jahren noch gewesen wäre. Dennoch gab es viele, die sich gefreut haben, dass das erste Mal jemand aus der Community dieses Amt inne hat. Anfeindungen gibt es leider auch, das beschränkt sich aber zum Glück auf ein paar anonyme Online-Kommentare.

CSD München: Welche Bedeutung hat dein Amt für die LGBTIQ*-Community?
Dominik: Sichtbarkeit ist nach wie vor wichtig für uns als Community. Aber vor allem werde ich mich weiter für die Gleichstellung von LGBTIQs einsetzen. Um die ist es zur Zeit zweischneidig bestellt: Rechtlich gibt es zwar Fortschritte, siehe zum Beispiel das Selbstbestimmungsgesetz. Gleichzeitig befinden wir uns mitten in einem Rechtsruck. Das Gender-Verbot oder auch die Diskussion um die Drag-Lesung letztes Jahr sind Ausdruck davon, auch die steigende Zahl queerfeindlicher Übergriffe. Dagegen müssen wir ankämpfen und tun es es als Stadt auch.

CSD München: Wie wirst du den CSD-Samstag verbringen?
Wie immer bei der PolitParade und am Abend beim RathausClubbing. Neu ist für mich: als Bürgermeister darf ich die Demonstration zusammen mit meinem Rosa-Liste Stadtratskollegen Thomas Niederbühl anführen und werde im Anschluss am Marienplatz sprechen. Der Tag geht für mich auch etwas anders los: Ich bin auch Standesbeamter und darf gleich in der Früh ein gleichgeschlechtliches Paar trauen, das sich den CSD als Hochzeitstag ausgesucht hat. CSD heißt ja auch, dass für einen Tag die sichtbare „Norm“ auf Münchens Straßen deutlich bunter ist, durch Menschen die demonstrieren oder auch einfach nur feiern. Darauf freue ich mich jedes Jahr auf’s Neue.

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@dominik_krause11