PrideWeeks 14.-29. Juni '25

Liberté, Diversité, Queerité

Das Motto für den CSD 2025 steht fest

Freiheit, Vielfalt, queere Selbstbestimmung. Münchens LGBTIQ*-Community zieht mit einem kämpferischen Motto in die Saison. Die PrideWeeks beginnen am 14. Juni

München, 18. März 2024 – Keine Sorge! Der Münchner CSD plant keinen Umsturz. Was da beim Motto-Workshop vergangenen Freitag in Anlehnung an die Losungen der französischen Revolution von 1789 entstanden ist, zielt im Gegenteil auf die Verteidigung von Freiheit und Demokratie gegen den reaktionären Extremismus und Populismus, wie wir ihn derzeit in vielen Teilen der Welt beobachten können, auch in Deutschland. „Liberté, Diversité, Queerité" steht für Freiheit, Vielfalt und ein selbstbestimmtes, sichtbareres queeres Leben - nur eben spielerisch.

Im Schwul-Queeren Zentrum Sub hatten sich das Team des CSD und Vertreter*innen verschiedener Münchner LGBTIQ*-Organisationen getroffen, um Vorschläge aus der Community für das Motto 2025 zu diskutieren.

Der CSD steht für Demokratie, Freiheit und Vielfalt

„Die Zeiten sind schwer genug“, sagt Thomas Niederbühl, politischer Sprecher des CSD München. Da brauche es nicht noch ein düsteres Motto. Liberté, Diversité, Queerité dagegen kommt selbstbewusst auf den Punkt und ist definitiv meme-fähig. „Wir lassen uns den Stolz auf das, was wir sind, und die Lust auf das Leben, das wir führen, von Extremisten und Populisten nicht verbieten. Wir feiern es!“

Mit dem diesjährigen Motto verbunden sind Forderungen, die der CSD München schon im Rahmen der bundesweiten Kampagne der deutschen CSDs zur Bundestagswahl 2025, („Wähl Liebe!“) erhoben hatte: „Uns geht es immer um rechtliche Gleichstellung und die Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen“, sagt Julia Bomsdorf, Sprecher*in des CSD München. „Das muss erst recht in Zeiten steigender Übergriffe gegenüber queeren Menschen und deren Institutionen gelten.“

Die Kernforderungen

Deshalb fordert der CSD München Bundes- und Staatsregierung auf, 

  • den Schutz queerer Menschen ins Grundgesetz aufzunehmen, indem Artikel 3 um die Merkmale „sexuelle Orientierung“ und „geschlechtliche Identität“ erweitert wird
  • Strategien gegen Hasskriminalität und Hassrede zu entwickeln
  • dafür zu sorgen, dass trans*, inter* und nicht-binäre Menschen weiterhin ihren Namen und ihren Geschlechtseintrag selbstbestimmt wählen können
  • das Abstammungsrecht zu modernisieren, damit verheiratete Lesben nicht mehr das leibliche, in die Ehe geborene Kind ihrer Frau adoptieren müssen
  • queeren Geflüchteten, die in ihrem Heimatland verfolgt werden, Schutz zu gewähren
  • in Bayern endlich einen mit der queeren Community entwickelten Aktionsplan zu verabschieden.

Anmeldung für den CSD ab dem 18. März

Es sind diese Forderungen, hinter denen sich die Teilnehmer*innen insbesondere der PolitParade am 28. Juni versammeln. Ab dem 18. März können sich zur LGBTIQ*-Community gehörende Vereine, Projekte, Initiativen, Gruppen, Personen, Unternehmen und Veranstalter*innen unter www.csdmuenchen.de dafür anmelden. Darüber hinaus zugelassen sind Parteien, öffentliche Einrichtungen, NGOs und NPOs. Außerdem dürfen alle weiteren Unternehmen mitlaufen oder -fahren, die im Rahmen ihres Diversity Managements interne LGBTIQ*-Netzwerke fördern. 

Wer bei der PolitParade dabei sein will, bekennt sich zu den genannten Zielen. Auch für die PrideWeeks und die Infostände beim Straßenfest am 28:/29. Juni kann man sich jetzt registrieren.

Angriffe auf queeres Leben 

LGBTIQ* stehen weltweit unter Druck. Auch in Deutschland drohen queeren Menschen rechtliche sowie gesellschaftliche Rückschritte. Bereits jetzt haben Übergriffe auf LGBTIQ* zugenommen, so in Bayern, wie Statistiken der LGBTIQ*-Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt Strong!, aber auch Zahlen belegen, die das Landeskriminalamt im April 2024 veröffentlicht hat. Die erfassten Delikte gegen LGBTIQ* haben sich demnach von 2022 auf 2023 verdoppelt.

Insbesondere trans* Menschen werden bedroht. In den USA beispielsweise sind sie gezwungen, ihren Job bei der Armee zu quittieren. Auch in Deutschland diffamieren rechte, konservative und linkspopulistische Kräfte transidente Menschen zunehmend und drangsalieren sie. So steht etwa das Selbstbestimmungsgesetz wieder zur Disposition.

Seit mehr als 40 Jahren demonstrieren LGBTIQ* in München für gleiche Rechte und Akzeptanz. Bei der größten Veranstaltung der Community im süddeutschen Raum, die getragen wird vom Lesbisch-Queeren Verein LesCommunity, dem Schwul-Queeren Zentrum Sub, der Münchner Aids-Hilfe, der Wähler*innen-Initiative Rosa Liste und der queeren Jugendorganisation diversity München, finden innerhalb zweier PrideWeeks mehr als 100 Veranstaltungen (2024) statt. Höhepunkte sind die PolitParade mit zuletzt 325.000 Teilnehmer- und Zuschauer*innen (2024), das zweitägige Straßenfest rund um den Marienplatz und das Party-Event RathausClubbing.

Pressekontakt

Conrad Breyer
Pressereferent CSD München
0170 18 59 705
conrad@csdmuenchen.de

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